Die Veranstaltungsreihe „Krise der Demokratie“, initiiert von dem Politischen Bildner Günter Fahle von der KVHS Aurich, beinhaltete fünf Themen, die von ausgewiesenen Experten referiert wurden: Rechtspopulismus in Europa (Referent: Marcinkiewicz), Digitalisierung und Solidarität (Yannick Kalff), Aktiv gegen Hass im Netz (Workshop mit Oliver Saal, hier im Bild), Höhere Mächte, Unterwerfung und Emanzipation (Lothar Galow-Bergemann) und Ökologie, Grundeinkommen, Demokratie (Ulrich Schachtschneider).
Der Begleitausschuss der „Partnerschaft für Demokratie“ (PfD) hatte auf seiner Plenartagung Anfang 2019 einstimmig beschlossen, die Veranstaltungsreihe finanziell zu unterstützen. PfD-Koordinator Martin Gohlke moderierte drei Veranstaltungen. Die Reihe stellte ein Novum für die „Partnerschaft für Demokratie“ dar; es war eine offene Frage, ob eine Veranstaltungsreihe, die in Fragestellungen und Methoden einen deutlich akademischen Bezug hat, in Aurich angenommen wird. Auch wenn die Frage der Teilnehmerzahl nicht in Ausschließlichkeit der Maßstab für eine Bewertung des Projektes darstellte, so war die PfD nicht nur auf den Verlauf der Veranstaltungen gespannt, sondern auch auf die Besucherzahlen. Wir zitieren im Folgenden aus dem Projektbericht von Günter Fahle.
Die fünf beantragten Abendveranstaltungen sind alle durchgeführt worden. Mit den Vorträge mit Diskussionen hat die KVHS Aurich-Norden kein außergewöhnliches Format aufgelegt, jedoch das regionale Spektrum der Verständigung um ein demokratisches Zusammenleben und eine Stärkung der Zivilgesellschaft vor Ort auf ihre Art und Weise gestärkt. Vorausgegangen war, dass in 2018 die KVHS Aurich-Norden beschlossen hatte, die Gefährdung der Demokratie in Europa und insbesondere in Deutschland zu einem kontinuierlich zu verfolgenden Thema in ihrem Programm zu machen. …
Die Veranstaltungsreihe wurde eingehend beworben: In den Programmheften der Kreisvolkshochschule Aurich-Norden in Aurich gab es eine eigene Heftseite; ein Flyer wurde in 5000er Auflage gedruckt und breit verteilt; regionale Emailverteiler wurden genutzt; die regionale Presse (ON, OZ, Emder Zeitung) wurde im Vorfeld jeder Einzelveranstaltung informiert, um einen kurzen Hinweis gebeten und zum Termin selber eingeladen; Akteure der „Partnerschaft für Demokratie“ hängten die Plakate auf. Und am 19. Februar 2019 hielten der Koordinator der „Partnerschaft für Demokratie“ und der seitens der KVHS verantwortliche Fachbereichsleiter eine Pressekonferenz ab.
… Tatsächlich besuchten insgesamt 61 Menschen die Veranstaltungen. … Den Vorträgen schloss sich immer eine vergleichsweise rege Diskussion an, die manchmal deutlich über die vorgesehene Zeit hinaustreibend, vom Moderator zu Ende gebracht werden musste. … Alle Angesprochenen fanden die Vorträge interessant, viele auch anregend und spannend. …
Die Kreisvolkshochschule hat auf ihrer Evaluationssitzung am 14.06.2019 beschlossen, die Veranstaltungsreihe überwiegend in diesem Format auch dann weiterhin fortzusetzen, wenn eine Förderung durch „Demokratie leben!“ aufgrund aufgebrauchter Finanzmittel nicht möglich sein sollte. Dies trifft bereits für das Herbst-/Wintersemester 2019 zu, in dem sieben Veranstaltungen aus Eigenmitteln der Kreisvolkshochschule Aurich-Norden durchgeführt werden, davon allerdings eine als Kabarett und eine als Workshop. Außerdem wurde beschlossen, für die Teilnahme keine Gebühren mehr zu erheben: damit soll es auch anderen Zielgruppen, vor allem jüngeren, erleichtert werden, solche Veranstaltungsformate zu besuchen.