Workshops und Veranstaltungen, die Integration und Partizipation stärken

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Bei den folgenden Workshops und Veranstaltungen trat zwei Mal die gemeinnützige KVHS Norden als Projektträger auf, einmal Plan e.V., Aktionsgruppe Norden-Ostfriesland, ein Netzwerk, das die Arbeit des Kinderhilfswerks unterstützt. Insgesamt konnten wir 223 Teilnehmende zählen, einmal blieb der Besuch unter unseren Erwartungen. Die PfD bedankt sich bei den Projektträgern für die nachstehenden Berichte.

Historisch-politische Workshopangebote zu den Themen Flucht, Ankunft und Einwanderungsgesellschaft

Hier eine der Gruppen, die an dem Programm teilnahmen.

Im Rahmen der Politischen Bildung konnte mit Hilfe der Förderung durch die Partnerschaft für Demokratie für das Jahr 2023 ein Kooperationsvertrag mit der Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld geschlossen werden, der es sämtlichen Dozentinnen und Dozenten erlaubte, mit ihren Kursen die zeitgeschichtliche Dauerausstellung der Dokumentationsstätte zu besuchen sowie dort  Führungen und Bildungsangebote in Anspruch zu nehmen.

Zum Hintergrund: In Tidofeld bei Norden befand sich nach Ende des Zweiten Weltkriegs eines der größten Aufnahmelager für Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten auf dem Gebiet des späteren Bundeslandes Niedersachsen. In den Folgejahren entwickelte es sich zu einem Stadtteil der ostfriesischen Küstenstadt und ist heute Spiegelbild der bundesdeutschen Einwanderungsgesellschaft. In der ehemaligen Stadtteilkirche betreibt der Verein Gnadenkirche Tidofeld die gleichnamige Dokumentationsstätte mit einer Dauerausstellung, die die wechselseitige Geschichte von Ankunft und Neubeginn der deutschen Flüchtlinge dokumentiert und mit Hilfe des regionalen Beispiels in den zeitgeschichtlichen Gesamtzusammenhang und die Kontinuität der bundesdeutschen Einwanderungsgeschichte setzt. Schirmherren sind der Niederschsische Ministerpräsident Stephan Weil und der Landesbischof der Ev.-luth. Kirche Hannovers, Ralf Meister. Museumspädagogische Angebote erlauben die vertiefte Auseinandersetzung mit dem menschheitsgeschichtlichen Dauerthema Migration.

Es nahmen sieben Dozentinnen und Dozenten mit ihren Kursen und insgesamt rund 150 Teilnehmern die Angebote war, darunter Orientierungs- und Integrationskurse sowie BFD- und FSJ-Seminare. Die Besuche wurde dazu genutzt die Themen der Dauerausstellung im Zuge der Politischen Bildung durch eine Exkursion erfahrbar zu machen und wurden entsprechend vor- und nachbereitet.


Lesung in einfacher Sprache

Die Bedeutung der Veranstaltung „Lesen in einfacher Sprache“ liegt darin, dass rund sechs Millionen deutschsprachige Erwachsene in Deutschland Schwierigkeiten beim Lesen haben. In praktisch jeder Gemeinde gibt es Gruppen von Menschen, die nicht ausreichend lesen können (funktionale Analphabeten). Diese Personen sollten durch Alphabetisierungs- und Grundbildungskurse unterstützt werden. Auch neu zugewanderte Menschen haben oft Schwierigkeiten, komplexe deutschsprachige Literatur zu verstehen.

Die Autorin Marion Döbert, die viele Bücher zu gesellschaftlichen und politischen Themen verfasst hat, hat im Rahmen der Lesung einige ihrer Werke vorgestellt. Durch die Präsentation in einfacher Sprache wurde die Veranstaltung zugänglicher und ansprechender für Menschen mit geringen Lese- und Verständnisfähigkeiten. Dies förderte die Inklusion und ermöglichte es einer breiteren Bevölkerung, an literarischen und kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen. Gleichzeitig trug die Veranstaltung dazu bei, das Bewusstsein für die Herausforderungen im Bereich der Lesefähigkeiten zu schärfen und zeigte auf, wie Literatur in einfacher Sprache eine Brücke zu verschiedenen Bevölkerungsgruppen schlagen kann.


Kinderkulturkaravane

Die Plan Aktionsgruppe Norden-Ostfriesland setzte ihre Bemühungen fort, die Kinderkulturkarawane im Jahr 2023 erneut nach Norden einzuladen.

Gleich muss es wohl los gehen, dachte man am 13. September 2023 im schönen Forum der KVHS Norden.

Im Fokus der diesjährigen Kinderkulturkarawane stand das Kigamboni Community Center (KCC) aus Tansania, das vom 13. bis 16. September 2023 nach Norden eingeladen wurde. Das KCC spielt eine bedeutende Rolle als Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche im Bezirk „Kigamboni“ in Dar es Salaam, Tansania. Durch sein breites Angebot an außerschulischen Aktivitäten wie Tanz, Akrobatik, Musik, Handarbeiten und Unterricht zu den Sustainable Development Goals (SDGs) zielt das KCC darauf ab, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Teilhabe zu fördern.

Das von der Büro für Kultur- und Medienprojekte gGmbH in Hamburg organisierte Projekt bringt junge Künstlerinnen und Aktivistinnen aus verschiedenen Teilen der Welt nach Deutschland. Durch Performances, die persönliche Erfahrungen und Probleme reflektieren und sich mit den SDGs auseinandersetzen, ermöglicht das Projekt einen interkulturellen Austausch, fördert die Entwicklung von interkulturellen Kompetenzen und unterstützt die Anerkennung vielfältiger Lebensformen.

In Norden fanden eine Schulaufführung mit ca. 100 Schüler*innen, eine freie Vorstellung des Stücks mit anschließender Diskussion sowie ein Workshop mit Jugendlichen in Kooperation mit der Kunstschule Norden statt. Der Fokus der Veranstaltungen lag auf dem Thema Inklusion. Die Beteiligung der Menschen mit Beeinträchtigen ermöglichte den Zuschauern eine vielfältige Perspektive auf das Thema. Die Veranstaltung trug dazu bei, Vorurteile abzubauen, interkulturelle Kompetenzen zu stärken und das Selbstvertrauen der Teilnehmenden zu fördern.

Zusammenfassend ist wichtig zu betonen, dass die Kinderkulturkarawane nicht nur eine künstlerische Veranstaltung, sondern auch eine Plattform für Begegnung, Austausch und Verständigung ist.