Erstmals arbeiteten 2024 die PfD und ein eingetragener Verein zusammen, der sich die Förderung des Radverkehrs in Ostfriesland als Aufgabe gesetzt hat (www.ostfriesland-faehrt-rad.de). Es ging um die Förderung einer Veranstaltung mit dem Titel „Offene Gesellschaften praktizieren offene Grenzen – In 100 Tagen um die Ostsee“.
45 Teilnehmende sollte die Veranstaltung dann zählen. „Die Referenten konnten die Zuhörer in ihren Bann ziehen und begeistern. Spannend war auch die nachfolgende Diskussion über Reisefreiheit und über Ängste, bestimmte Länder zu betreten, aus Angst vor Repressalien“, wusste Holger Wessels, der das Projekt verantwortlich leitete, gegenüber der PfD zu berichten. Im folgenden drucken wir den Pressetext des Veranstalters ab.
Ostfriesland fährt Rad (OFR) lud gestern ins Europahaus ein.
„In 100 Tagen um die Ostsee“ klingt zunächst wie ein Reisebericht. Doch es geht um offene Grenzen und geschlossene Grenzen, von damals 1945 bis heute 2024.
Es handelt sich um einen Erfahrungsbericht von Kyra Buschak und Michael Becker mit anschließender Diskussion darüber, was offene Grenzen historisch und für Europa heute bedeuten.
Auf Ihrer 100-tägigen Fahrradreise rund um die Ostsee haben beide in 8 demokratischen Ländern der EU eine Vielzahl von Erlebnissen gesammelt, die ihre Verbindung zu demokratischen Prinzipien verdeutlichen. Die beiden Mitarbeiter der FH Emden durchquerten diese Länder ohne auf Grenzen zu stoßen, was die Freiheit und Offenheit innerhalb Europas unterstreicht. In Schweden trafen beide einen jüdischen Zeitzeugen, der vor dem Nazi-Regime aus Berlin geflohen war. Seine Geschichte erinnert daran, wie wichtig Demokratie ist, um Menschenrechte und Schutz vor Unterdrückung zu gewährleisten. Ein weiteres ergreifendes Erlebnis war der Besuch an der Grenze am Dreiländereck zwischen Polen, Litauen und der russischen Enklave Kaliningrad, welche mit Stacheldraht und Kameras abgesichert und überwacht wurde.
Als Kyra und Micheal die Grenze verließen, sahen beide einen großen Vogel einfach über die Grenze hinwegfliegen und dachten sich: Wie frei ist dieser Vogel und wie frei sind wir in Europa und wie viele Menschen dürfen diese Freiheit nicht erleben? Diese Erfahrung ließ die Referenten die Bedeutung und den Wert der Freiheit in Europa noch intensiver spüren. Die Geschichte der einzelnen Länder erlebten die zwei an zahlreichen Orten hautnah, sei es die Marienburg in Danzig, die Festungen in Dänemark oder das Brandenburger Tor in Berlin mit der Berliner Mauer (1961-1989). Die Trennung Deutschlands durch die Berliner Mauer verdeutlichte die Auswirkungen und Folgen politischer Teilung, während die Wiedervereinigung Deutschlands (1989-1990) ein Beispiel für die Stärke demokratischer Prinzipien und den Zusammenhalt Europas darstellte.
Ein Besuch in der „Wolfsschanze“ in Polen ließ die beiden Abenteuerer die Bedeutung demokratischer Werte im Kampf gegen Tyrannei und Totalitarismus (1939-1945) reflektieren. In Vilnius erhielten die Radbotschafter eine inspirierende Stadtführung von einem jungen Paar, das stolz auf das europäische Miteinander war und deutlich zwischen der sowjetischen Zeit (1945-1990) und der demokratischen Gegenwart abgrenzte.
Die Veranstaltung wurde gefördert von Demokratie leben. Unser Verein „Ostfriesland fährt Rad“ dankt Dr. Gohlke für die Kooperation.