Zum zweiten Mal arbeiteten die Städtegruppe Norden von Terre-de-Femmes (TdF) und die PfD zusammen. Es ging um Prostitution; wie eine Gesellschaft damit umgehen soll, ist umstritten. TdF ist in der Frage klar positioniert und fordert das „Nordische Modell“ – was es mit diesem Modell auf sich hat, lässt sich leicht googeln. Die unterschiedlichen Auffassungen spielten in den Diskussionen, die es infolge des Projektes gab, eine spürbare Rolle; die PfD schätzt es, dass die demokratische Streitkultur gut zum Tragen kam. Im Folgenden zitieren wir aus dem Projektbericht von TdF.
Bericht über die Ausstellung „gesichtslos – Frauen in der Prostitution“ und Begleitveranstaltungen
40 Fotografien des Künstlers Hyp Yerlikaye zum Thema „Prostitiution“ konnten in den Räumlichkeiten der Ludgerikriche ausgehängt werden. Die Ausstellung ging vom 30. September bis zum 21. Oktober 23; der große Andrang führte zu einer Verlängerung der Ausstellung.
Wir hatten regen Zuspruch von Einheimischen und Gästen: es kamen 453 Besucher*innen, die sich zur Hälfte (201 Personen) in Unterschriftenlisten gegen Prostitution in Deutschland, wie sie seit 2002 bis heute gesetzlich geregelt ist, aussprachen. Diese Listen werden wir im nächsten Jahr dem Landkreis vorlegen, um mit ihm gemeinsam ein Bündnis gegen Prostitution zu schließen. Einige Personen gaben in unserem Ausstellungstagebuch ihren Kommentar ab.
Während der Ausstellung und auf den Begleitveranstaltungen verkauften wir 18 Bücher zum Thema. Die Begleitveranstaltungen, die im Forum der KVHS Norden stattfinden konnten, fanden regen Zuspruch. Es waren immer rund 35 Gäste da. Bei der Podiumsdiskussion mit Politiker*innen und dem Initiator der Kampagne Oberkriminalrat Helmut Sporer aus Augsburg waren es sogar mehr.
Zu folgenden Veranstaltungen luden wir ein:
- Hyp Yerlikaye, Fotograf und Planer der Ausstellung, führt mit einem Bildvortrag in die Ausstellung ein. (07.09.23)
- Doktorandin Huschke Mau liest aus ihrem Buch „Entmenschlicht“ und zeigt die Menschenrechtsverletzung durch Prostitution, gefördert durch Menschenhandel und Zwangsprostitution, auf. (14.09.23)
- Es gelang uns kurzfristig zwei Filme von ZDF und ARD/BR zu bekommen und im Bürgerhaus Norden zu zeigen: „Billigware Sex – vom Bordell ins Jurastudium“ und „Menschenhandel und Prostitution“. Allerdings war der Zuspruch gering, da zu kurzfristig angelaufen. (04.10.23)
- Podiumsdiskussion mit Oberkriminalrat Helmut Sporer und Personen aus dem öffentlichen Leben in Norden und Ostfriesland: FDP-Abgeordnete, stellvertr. Bürgermeisterin (SPD), Moderation durch eine Person aus dem Präventionsverein Norden gegen sexualisierte Gewalt und der Polizei in Norden. (05.10.23)
- Journalistin und Buchautorin Barbara Schmid liest vor Siebt- und Neuntklässlern in der KGS-Hage aus ihrem Buch „Schneewittchen und der böse König“ vor, das sie zusammen mit der Frau verfasst hat, die durch einen Loverboy ins Prostitutionsmilieu gerutscht war und sich nur mühselig daraus befreien konnte. (13.10.23)
Alle Zeitungsberichte zeigen das Echo nach diesen Veranstaltungen. Die Städtegruppe Terre des Femmes in Norden ist mit dem Verlauf des Projektes sehr zufrieden und wird im kommenden Jahr weiter am erwünschten Bündnis mit dem Landkreis „Nein zu Zwangsprostitution und Menschenhandel“ arbeiten.